Die Bilder von Hermann Krüger
Zeit seines Lebens hat sich Hermann Krüger der Malerei gewidmet. Darin fand der gebürtige Hundsrücker Trost und Entspannung, wie auch in der Musik und dem Theater. Der 1904 in Simmern (Rheinland-Pfalz) geborene Krüger verbrachte seine Schulzeit schon in Mitteldeutschland und schloss 1925 sein Studium am evangelischen Lehrerseminar in Erfurt erfolgreich ab. Die Zeiten waren damals hart, nach Krieg, Revolution und Inflation steuerte Deutschland auf die Weltwirtschaftskrise zu. Ohne Anstellung schlug sich der talentierte Hermann Krüger als Musiker durch, spielte er doch Geige und Klavier, Begabungen, die in den Stummfilm-Theatern willkommen waren.
Seine erste Anstellung als Lehrer brachte ihn 1927 nach Birnbaum, dem heutigen Międzychód in Polen. Nach dem 2.Weltkrieg ging dann wieder zurück nach Mitteldeutschland. In Schellsitz wurde er 1951 als Schulleiter eingesetzt und blieb es auch bis zu seiner Pensionierung 1968. Den dortigen Männerchor leitete Krüger noch bis 1980. Wie er auch die Orgel in der Schellsitzer Kirche und gelegentlich im Naumburger Dom zu Klingen brachte und zudem mit Laienspiel das kulturelle Leben seiner Region am Pulsieren hielt.
Dann aber widmete er sich mehr und mehr der Malerei. Mit seinen Bildern schaut er mit sensiblem Blick auf eine Welt, die er in Farben tauchte und in der sich Wirklichkeit mit Phantasie mischt. Sie wirken aus der Zeit gefallen und haben so gar nichts mit dem sozialistischen Realismus am Hut, der auf Kunstausstellungen jener Jahre immer wieder zelebriert wurde. Oftmals saß er dafür auf seiner Terrasse im Blütengrund, wo Motive geradezu Schlange stehen, um gemalt zu werden.
Nach seinem Tod 1990 gerieten seine stillen, in sich gekehrten Bilder in Vergessenheit, entzogen sich auf dem Dachboden der Wahrnehmung. Bis sie von der Schwiegertochter wiederentdeckt und dem Vergessen entrissen wurden.
BU: Hermann Krüger: Am Strand