Ernst Prochnow hatte zunächst einen anderen Plan für seine berufliche Erfüllung. Nach einer Schlosserlehre studierte der gebürtige Schönebecker in Erfurt. Nach einigen Jahren als Lehrer für Deutsch und Kunsterziehung, verschlug es ihn an ein Kinderheim in Kleinliebenau, das er bis zu seinem Ruhestand leitete. Nicht weit entfernt von Burgliebenau, dem Wohnort von Hans Rothe. Der Maler und Keramiker lässt schon viele Jahrzehnte kunstinteressierte Mitmenschen an seinen künstlerischen Erfahrungen teilhaben. „Zeichnen ist das A und O jedweder malerischen und grafischen Gestaltung. Nur wer zeichnen kann, kann auch malen. Alles andere ist Stümperei und Aufschneiderei. Auch mit viel Farbe kann man zeichnerische Mängel nicht überdecken.“ Dieses Credo von Rothe sollte auch für Ernst Prochnow bestimmend werden. Seinen Landschaftsbildern sieht man den analytischen Blick eines Zeichners an, der dann aber diese exakten Informationen in sehr persönliche Eindrücke verwandelt. Die Verwandtschaft zu den Großen dieser Sehweise verleugnet Prochnow nicht und nennt Maler wie Renoir, Cézanne, Corinth, Liebermann und Turner als Vorbilder.
Ernst Prochnow wohnt in dem Dörfchen Horburg bei Leuna, einer Landschaft, die er immer wieder auf die Leinwand gebannt hat. Dazu gesellen sich aber auch Reise-Eindrücke aus Skandinavien oder Italien. Mehr als zwei Dutzend von ihnen zeigt die neue Ausstellung in der Weingalerie der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut.
Die Ausstellung wird am 25. Januar 2017 um 18 Uhr eröffnet und läuft voraussichtlich bis Ende März.