27.10.2025 | Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG : Erntefinale

 

Der Jahrgang 2025 ist im Keller

Erntefinale bei der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut nach sechs Lese-Wochen  

 

Nach sechs arbeitsreichen Ernte-Wochen wurden Anfang der Woche die letzten Trauben in der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut angeliefert. Damit schlägt der Jahrgang 2025 mit einer Gesamtmenge von knapp drei Millionen Litern zu Buche und zählt zu den großen Lesen in der Geschichte der Genossenschaft, nach einer frostgeschädigten Ernte von nur 600.000 Litern im Vorjahr.

 

 

Diesmal war das Wetter gnädiger mit den Weinbauern, bescherte ausreichend Niederschlag und Sonnenschein, so dass noch Anfang des Sommers mit einer noch größeren Ernte gerechnet wurde. Darauf hätten die Mitglieder der Winzervereinigung jedoch reagiert und mit hohem Arbeitsaufwand die Rebstöcke im Zaum gehalten. Die dankten es mit guten und sehr guten Qualitäten im Spätlesebereich, mit denen sich Produktionsleiterin Kathleen Romberg mehr als zufrieden zeigte. Die studierte Önologin spricht mit der Erfahrung von 13 Ernten, für die sie im Genossenschaftskeller bereits Verantwortung trägt: „Der Jahrgang 2025 wird sich mit aromatischen, fruchtigen und frischen Weinen empfehlen, die durchaus typisch für unsere Anbaugebiet sein werden. Das wird bereits in der Basis-Linie schmeckbar sein“, ist sie überzeugt. Darüber hinaus sorgten etliche Chargen vor allem bei Grauburgunder, Spätburgunder und Traminer mit Oechslegraden um die 100er-Grenze für beste Laune im Keller. Kathleen Romberg: „Das sind willkommene Vorlagen für unser Premiumsegment, mit dem wir auch national punkten wollen und können.“ 

 

Die Wanne ist vollWeit über 30 Rebsorten werden derzeit auf den Rebflächen der Genossenschaftsmitglieder angebaut. Ganz oben auf der Ertragsliste stehen weiterhin Müller-Thurgau (500.000 l), Bacchus (430.000 l) und Weißburgunder (300.00 l). Aber auch Riesling (80.000 l) und Sauvignon Blanc (85.000 l) haben ihre festen Plätze in der Mengenstatistik. Bei den roten Sorten ist es der Dornfelder (240.000 l), der vor allem als Rosé seine Freunde gefunden hat. 

 

Daneben kommen aber immer häufiger PiWi-Sorten ins Spiel. Diese neuen Züchtungen zeigen sich gegenüber schädlichen Pilzen wie Echter und Falscher Mehltau widerstandsfähiger und müssen deshalb weniger behandelt werden. Die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut empfiehlt ihren Mitgliedern dabei solche Sorten wie Cabertin, Cabaret noir und Cabernet blanc. Dafür müssen vor allem alte Portugieser-Stöcke weichen. Die neuen Sorten zeigten sich sehr robust und können mit dem Klimawandel offenbar bestens umgehen, ist Kathleen Romberg mit Blick auf die aktuelle Ernte überzeugt. Aber auch der rote Klassiker Spätburgunder fühlt sich zunehmend wohler am 51. Breitengrad. 

 

Noch in diesem Jahr werden die ersten 25er Weine auf die Flasche und in den Handel kommen. Traditionell wird dabei den Aroma-Sorten Bacchus, Kerner, Hölder und Scheurebe der Vortritt gegeben.

 

 

Bild 1: Kellerchefin Kathleen Romberg prüft mit dem Refraktometer den Zuckergehalt der angelieferten Trauben. 

Bild 2 Die Wanne ist voll - die letzten Riesling-Trauben kamen am Wochenende in die Kelter.   (Foto: Lies)